Stockfotos? Die glaubt dir keiner mehr
Hand aufs Herz: Wenn du ein Bild von lächelnden Menschen in tadellosen Arbeitsklamotten siehst, die sich gegenseitig auf die Schulter klopfen – kaufst du das ab? Genau. Deine potenziellen Bewerber auch nicht.
Stockfotos haben drei grundlegende Probleme:
1. Sie sind unglaubwürdig. Jeder erkennt diese perfekt inszenierten Bilder. Sie erzählen nichts über deinen Betrieb, deine Werte oder deinen Arbeitsalltag.
2. Sie sind austauschbar. Das gleiche Bild könnte bei deinem Konkurrenten hängen, bei einer Versicherung oder auf einer Zahnarztpraxis‒Website. Null Wiedererkennungswert.
3. Sie schaffen keine Verbindung. Menschen bewerben sich nicht bei anonymen Hochglanzbildern. Sie bewerben sich bei echten Menschen, mit denen sie sich identifizieren können.
Warum Authentizität im Recruiting der Gamechanger ist
Beim Social Recruiting geht es um eines: Vertrauen aufbauen, bevor überhaupt die erste Bewerbung eintrudelt. Und Vertrauen entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Echtheit.
Echte Alltagsbilder zeigen:
‒ Wie es wirklich bei dir aussieht (ja, auch wenn nicht jede Ecke perfekt aufgeräumt ist)
‒ Wer die Menschen sind, mit denen man zusammenarbeiten würde
‒ Welche Atmosphäre im Team herrscht
‒ Dass du nichts zu verbergen hast
‒ Das schafft Transparenz – und die ist im Recruiting unbezahlbar.
Bewerber wollen heute wissen, worauf sie sich einlassen. Je ehrlicher du bist, desto besser passen die Kandidaten, die sich bei dir melden.
Der Wettbewerbsvorteil liegt in der Werkstatt
Während deine Konkurrenz noch überlegt, welches Stockfoto‒Paket sie kaufen soll, kannst du schon loslegen. Dein Wettbewerbsvorteil liegt nämlich direkt vor deiner Nase: in der Werkstatt, auf der Baustelle, in der Produktionshalle.
Dort passieren täglich Momente, die potenzielle Bewerber sehen wollen:
‒ Der Azubi, der gerade sein erstes Werkstück fertiggestellt hat
‒ Das Team beim gemeinsamen Mittagessen
‒ Die neue Maschine, auf die alle stolz sind
‒ Der Moment, wenn ein kompliziertes Problem gelöst wurde
Diese Momente sind authentisch. Sie sind einzigartig. Und sie erzählen mehr über deinen Betrieb als jede noch so ausgefeilte Arbeitgeberbeschreibung.
So machst du authentische Fotos – ohne Profi‒Equipment
Du brauchst keine teure Kamera und keinen Fotografen. Ein Smartphone und ein bisschen Fingerspitzengefühl reichen völlig.
Regel Nummer 1: Stelle nichts
Die besten Bilder entstehen im echten Arbeitsalltag. Kein gestelltes Lächeln in die Kamera, sondern echte Konzentration bei der Arbeit. Menschen bei dem, was sie gut können und gerne tun.
Regel Nummer 2: Frage deine Mitarbeiter
Nicht jeder möchte im Netz zu sehen sein – und das ist okay. Frag vorher, wer einverstanden ist. Die, die mitmachen, sind meist auch die besten Botschafter für deinen Betrieb.
Regel Nummer 3: Nutze gutes Licht
Du musst kein Lichttechnik‒Profi sein. Tageslicht ist dein Freund. Fotografiere nicht gegen das Licht, und vermeide grelles Blitzlicht. Fertig.
Regel Nummer 4: Zeige Details
Manchmal sind es die kleinen Dinge: Eine Hand, die ein Werkzeug hält. Der Blick auf eine komplizierte Konstruktion. Die abgetragenen Arbeitshandschuhe. Solche Details erzählen oft mehr als Ganzkörperaufnahmen.
Regel Nummer 5: Mach viele Bilder
Von zehn Fotos wird eines richtig gut. Also knips drauflos. Du kannst später aussortieren.
Konkrete Bildideen für dein Social Recruiting
Falls du nicht weißt, wo du anfangen sollst – hier ein paar bewährte Motive:
‒ Der Montagmorgen‒Kaffee: Das Team beim entspannten Start in die Woche
‒ Arbeit in Aktion: Schweißen, Schrauben, Montieren – zeig, was ihr macht
‒ Der Arbeitsplatz: Werkzeuge, Maschinen, die typische Arbeitsumgebung
‒ Team‒Momente: Gemeinsames Lachen, Problemlösung im Team, Feierabend‒Bier
‒ Erfolge: Das fertige Projekt, die zufriedene Kundin, der stolze Geselle
‒ Hinter den Kulissen: Pausenraum, Umkleide, Parkplatz – alles, was Alltag zeigt
So setzt du die Bilder im Social Recruiting ein
Die besten Bilder nützen nichts, wenn sie in der Schublade bleiben. Nutze sie aktiv:
Auf deiner Karriereseite: Ersetze Stockfotos durch echte Einblicke. Zeig jeden Schritt vom Bewerbungsprozess bis zum ersten Arbeitstag.
In Stellenanzeigen: Ein authentisches Teambild sagt mehr als tausend Worte über "familiäres Arbeitsklima".
Auf Social Media: Instagram, Facebook, LinkedIn – überall kannst du regelmäßig Einblicke geben. Das hält dich im Gedächtnis potenzieller Bewerber.
In Stories: Zeig einen Tag im Betrieb. Von morgens bis abends. Ungefiltert und echt.
Der langfristige Effekt: Du baust eine Arbeitgebermarke auf
Authentische Bilder sind mehr als nur hübsche Deko für deine Recruiting‒Kampagne. Sie sind der Grundstein für eine starke Arbeitgebermarke.
Mit jedem echten Bild, das du teilst, passiert etwas:
‒ Menschen erinnern sich an deinen Betrieb
‒ Du baust eine emotionale Verbindung auf
‒ Bewerber können sich vorstellen, bei dir zu arbeiten
‒ Deine Mitarbeiter werden zu Markenbotschaftern
‒ Und das Beste: Der Fachkräftemangel trifft alle – aber wer authentisch auftritt, hat die Nase vorn.